3 Fragen an Tobias Radinger von der Kaffeefabrik Wien

Tobias Radinger von der Kaffeefabrik Wien im Interview zu myCoffeeCup, wie das System funktioniert und angenommen wird.

Maximilian Schweinberger

12.07.2024

Die Kaffeefabrik ist ein Wiener Kaffeehaus und Kaffeerösterei, dessen Herz für fair gehandelten und biologischen Kaffee schlägt. Seit mehr als einem Jahrzehnt begeistern Tobias Radinger und sein Team ihre Kunden mit selbst geröstetem Kaffee im Herzen Wiens. Als Partner der ersten Stunde von myCoffeeCup setzt die Kaffeefabrik seit fünf Jahren konsequent auf Mehrweg und nachhaltigen Coffee-to-go-Konsum. Wir haben nachgefragt, wie die Einführung der Mehrwegbecher gelaufen ist, wie die Kundinnen und Kunden auf das Mehrwegsystem reagieren und welche Veränderungen die letzten fünf Jahre mit sich gebracht haben.

Warum hast du den myCoffeeCup eingeführt?

Tobias: Die Millionen von täglich weggeworfenen Einwegbechern sind ein großes Problem unserer Branche. In der Kaffeefabrik versuchen wir jeden Schritt in unserem Unternehmen nachhaltig zu gestalten. Seit unserer Gründung im Jahr 2011 waren die Einwegbecher daher ein Thema. Umso mehr haben wir uns über den Pilotversuch von myCoffeeCup und der Stadt Wien gefreut und waren begeistert, dass bereits im ersten Jahr so viele Partner mitgemacht haben.

Je mehr, desto besser. Bei unserem ersten Standort in Wieden haben wir zu Beginn noch beide Alternativen, also Einweg und Mehrweg, parallel angeboten. Am neuen Standort in der Otto-Bauer-Straße haben wir von Anfang an ausschließlich Mehrwegbecher im To-Go-Bereich angeboten. Manchmal ist es gut, die Leute anzustoßen, dann nehmen sie es eher an.

Wie reagieren die Kunden auf das Angebot, Kaffee oder Heißgetränke im Mehrwegbecher mitzunehmen?

Tobias: Grundsätzlich sehr gut, aber die Reaktionen sind natürlich sehr unterschiedlich, von gar keinem Kommentar bis hin zu großer Zustimmung und Unterstützung. Manche Kund:innen finden es unpraktisch, aber dann schlagen wir vor, dass sie ihren Kaffee einfach vor Ort genießen können. Das funktioniert überraschend gut. Nur bei Tourist:innen und ihrem Unterwegs-Konsum ist noch Luft nach oben.

5 Jahre myCoffeeCup – hat sich in den letzten Jahren etwas verändert?

Tobias: Unsere Kund:innen  in der Kaffeefabrik legen Wert auf Bio und faire Produkte. Es ist ein informiertes und emotionales Publikum, das von uns Nachhaltigkeit erwartet. Sie fragen, in was ihr Essen verpackt ist und was wirklich nötig ist. Einweg ist für uns keine Alternative mehr. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann dass das System in Wien und darüber hinaus weiterwächst. Das beste Beispiel ist die einheitliche Bierflasche, die zeigt, wie erfolgreich ein Mehrwegsystem funktionieren kann – je mehr Partner, desto mehr Rückgabemöglichkeiten.

 

Mehr Infos unter: https://www.kaffeefabrik.at/besuchen/

Partner werden: https://www.mycoffeecup.at/partner-werden/

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